14.30 Uhr bis ca. 16.30 Uhr
mit Josef Schneider
In Zeiten, in denen Intoleranz und Ausgrenzung anderen religiösen oder politischen Überzeugungen oder anders lebenden Menschen gegenüber wieder gesellschaftsfähig zu werden scheinen, kann ein Blick in die Vergangenheit, auch und insbesondere in die Vergangenheit der eigenen Heimatstadt, überaus nützlich sein. Denn die Mechanismen, nach denen Intoleranz und Ausgrenzung funktionieren, waren in der Vergangenheit und sind auch heute häufig die gleichen.
Die Führung verfolgt zum einen das Ziel, diese Mechanismen am Beispiel des kleinen Städtchens Waltrop zu verdeutlichen. Dort geschah nämlich all das, was sich auf der großen politischen Bühne in Berlin oder anderen großen Städten und z. B. auch in Dortmund ab ca. 1930 abspielte, mit Unterschieden im Detail, aber grundsätzlich genauso. Dies gilt auch für das Schicksal der sehr kleinen jüdischen Gemeinde Waltrops, auf deren wenige noch vorhandene Spuren sich diese Stadtführung begibt.
Es wird der Frage nachgegangen, wie aus angesehenen jüdischen Mitbürgern und Mitbürgerinnen Ausgegrenzte wurden, die ihre angestammte Heimatstadt verlassen mussten und später z. T. den NS-Vernichtungslagern zum Opfer fielen.
Solche Entwicklungen finden natürlich nicht im 'luftleeren Raum', sondern in einem bestimmten historischen Kontext statt. Daher ist es ein weiteres Ziel der Führung, an einigen Orten in Waltrop Informationen zu den konkreten politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen ab 1930, besonders aber nach 1933 zu vermitteln und z. B. der Frage nachzugehen, wie es nicht nur durch Zwang, sondern auch durch Faszination und Überzeugung größerer Teile der Waltroper Bevölkerung möglich war, dass bereits gegen Jahresende 1933 Waltrop in der Hand der NSDAP war.
Gebührenfrei
Weitere Informationen und Anmeldungen unter Tel.: 02309-96260, per E-Mail unter vhs@vhs-waltrop.de, im Internet auf www.vhs-waltrop.de oder persönlich im Haus der Bildung und Kultur: Ziegeleistraße 14, 45731 Waltrop.