Auszeichnung „Bürger:in des Jahres“
Seit 2006 werden in der Ratssitzung zum Ende des Jahres Waltroperinnen und Waltroper für besonderes bürgerschaftliches Engagement geehrt. Die Waltroper, die sich seitdem „Bürger:in des Jahres“ nennen durften, haben wir hier für Sie portraitiert.
Aktuelle Hinweise zur Bürger:in-des-Jahres-Ehrung für 2023:
Waltrops bisherige Bürger:innen des Jahres:
Bürger des Jahres 2006 - Karl Tüllmann
Karl Tüllmann, wohnhaft im Waltroper Stadtteil Oberwiese, hat sich für unsere Stadt in vielfältiger Weise engagiert. Er war jahrelang Geschäftsführer im Bürger- und Schützenverein Oberwiese. Während dieser Zeit setzte er sich gleichzeitig für die Belange des Ortsteils Oberwiese ein. Nach der Stilllegung der alten Straßenverbindung Recklinghausen-Waltrop konnte auf Betreiben von Karl Tüllmann die alte Straßenbahntrasse in einen Fuß/Radweg umgewandelt werden, der heute von vielen Bürgern genutzt wird. Sein besonderer Verdienst ist aber sein Einsatz für den Erhalt des alten Schiffshebewerks. Karl Tüllmann kämpfte erfolgreich für den Erhalt des Bauwerks. Es wurde renoviert und als Museum hergerichtet. Noch dazu hat er ein Archiv mit Bildern und Schriften des Schiffshebewerks angelegt und dem Westfälischen Industriemuseum Schiffshebewerk zur Verfügung gestellt. Dies alles hat den Rat der Stadt Waltrop bewogen, Karl Tüllmann zum „Bürger des Jahres 2006“ zu ernennen. (Bild: BSV Oberwiese)
Bürger des Jahres 2007 - Hans Jürgen Blodau
Hans Jürgen Blodau hilft mit seiner Frau zusammen Neubürgern der Stadt, die aus der ehemaligen Sowjetunion nach Waltrop kommen, bei der Eingliederung in ihre neue Heimat. Seit 1994 steht er mit seinem Team für diese Integrationshilfe zur Verfügung. Er betreute jahrelang die Neubürger bei ihren Behördengängen und unterstützte sie beim Verfassen von Schriftstücken. Ebenfalls hielt er immer Kontakt mit ihnen und organisierte Treffen im Bonhoeffer-Zentrum über die evangelische Kirchengemeinde. Hans Jürgen Blodau fand die Zeit für diese Zuwendung für seine Mitmenschen, obwohl er jahrelang durch seine Arbeit bei der RAG auf der Zeche Waltrop sehr eingespannt war. Für diese gemeinschaftlichen Dienste wurde Hans Jürgen Blodau von der Stadt Waltrop mit der Auszeichnung „Bürger des Jahres 2007“ geehrt. (Bild: Stadt Waltrop)
Bürgerin des Jahres 2008 - Maria Uebelhöde
Als 13-jährige flüchtete Maria Uebelhöde mit ihrer Familie aus Ostpreußen, die neue Heimat wurde Waltrop, ein schwerer Neubeginn, der prägte. Bei Maria Uebelhöde stehen die Türen immer offen, diese Geste charakterisiert ihre Lebenseinstellung. Ob im Sozialausschuss der Kirchengemeinde St. Marien, bei der Betreuung von Obdachlosen oder im Rahmen ihres sozialen Engagements bei der Trauerbegleitung, ihre vielfältigen Verdienste zeigten stets ihr großes Herz für die Mitmenschen in ihrer Umgebung. Maria Uebelhöde wurde für ihr jahrzehntelanges Engagement für die Gemeindemitglieder der Stadt Waltrop mit der Auszeichnung „Bürgerin des Jahres 2008“ geehrt. Sie steht stellvertretend für viele Ehrenamtler, die im Verborgenen großes Engagement für ihre Mitmenschen zeigten und zeigen. (Bild: Stadt Waltrop)
Bürger des Jahres 2009 - Paul Reding
Als Künstler hat Paul Reding in vielen Bereichen der Stadt Waltrop mit seinem Kunstverstand Projekte unterstützt und begleitet. Die Grundausbildung des Künstlers erfolgte in den fünfziger Jahren. Von 1957 bis 1960 besuchte er die Fachschule für Glasveredelung in Rheinbach bei Bonn, ist außerdem Absolvent der Königlichen Akademie in Den Haag. Der Kiepenkerl am Kiepenkerlbrunnen in der Waltroper Innenstadt ist eines seiner bekanntesten Werke. Paul Reding hat außerdem im Waltroper Heimatverein die Stadtgeschichte von Waltrop aufgearbeitet. Somit wurde ihm im Jahr 2010 die Auszeichnung „Bürger des Jahres 2009“ verliehen. (Bild: Heimatverein Waltrop)
Bürger des Jahres 2010 - Friedhelm Heinrich
Friedhelm Heinrich, der gelernte Schlosser und spätere Vertriebsleiter für Fernwärme-Rohre, heiratete 1962 seine Frau Regina, seit 1971 lebt er in Waltrop. 1979 gründete Friedhelm Heinrich mit Pfarrer Wilhelm Lammers, Franz Kastilan, Karl-Heinz Wiepen und Reinhard Menke den „3.Welt-Laden“, heute der „Weltladen“. Bis 2007 war er Vorstandsmitglied im Weltladenteam. Herr Heinrich war ein Mann der ersten Stunde. Viel Engagement und Arbeit steckte er in diesen Laden und brachte Waltrop so auf den Weg zur Auszeichnung als „Fairtrade-Stadt“. Friedhelm Heinrich nahm die Auszeichnung als „Bürger des Jahres 2010“ im Namen des ganzen Weltladen-Teams an. Weiterhin engagiert er sich für den gerechten Ausgleich zwischen Industrie- und Entwicklungsländern und bemüht sich um eine veränderte Einstellung der Waltroper zum fairen Handel.
Bürgerinnen des Jahres 2011 - Gabriele Häßner und Ursula Kleinebudde
Ursula Kleinebudde und Gabriele Häßner gründeten 1996 die Selbsthilfegruppe „Frauen nach Krebs“ in Waltrop. Seit mehr als 16 Jahren finden die Treffen regelmäßig statt. Dort tauschen sich die Teilnehmer über ihre Erfahrungen im Umgang mit der Krankheit Krebs aus. Ganz wichtig sind aber auch gemeinsame Aktivitäten, denn die Krankheit steht keinesfalls im Vordergrund - das Motto der Selbsthilfegruppe lautet „Lachen verbindet“! Die „Frauen nach Krebs“ aus Waltrop, Lünen, Brambauer, Selm, Olfen und Ickern treffen sich jeden zweiten Montag von 16.30 bis 18.30 Uhr im Waltroper AWO-Seniorenzentrum an der Dortmunder Straße 146. Für diese sozialen Dienste und die persönliche Unterstützung für zahlreiche Erkrankte wurde Gabriele Häßner und Ursula Kleinebudde stellvertretend für alle Selbsthilfegruppen die Auszeichnung „Bürgerinnen des Jahres 2011“ verliehen. (Bild: Stadt Waltrop)
Bürger des Jahres 2012 - Peter Rosa
Peter Rosa ist in Leipzig aufgewachsen und 1961 kurz vor dem Bau der Berliner Mauer in den Westen mit seiner Mutter geflohen. Schließlich fand er seine Heimat in Waltrop. Er absolvierte eine Lehre als Bauschlosser, arbeitete bei Opel in Bochum und ging dann 1978 zur Waltroper Feuerwehr. Seit 1958 begleitet ihn die ehrenamtliche Arbeit beim DRK in den Tätigkeiten des Schulsanitätsdienstes, Gruppenführers, Zugführers, Bereitschaftsführers und Rot-Kreuz-Leiters. Mittlerweile hat er die leitende Tätigkeit beim Roten Kreuz abgelegt, bleibt dem Verein aber als Blutspendebeauftragter erhalten. Sein 50-jähriges Engagement für das Rote Kreuz und die Waltroper Bürger wurde mit der Auszeichnung „Bürger des Jahres 2012“ geehrt. (Bild: Stadt Waltrop)
Bürger des Jahres 2013 - Bernhard Heckmann
Seit 1963 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Waltrop, ab 1970 dazu „hauptamtlicher Feuerwehrmann“, Stadtbrandmeister, Leiter der gesamten Feuerwehr, Sprecher der Ehrenabteilung, Vorstandsmitglied im Heimatverein, jahrelange Tätigkeit als Jugendschöffe - das ist die beeindruckende Bilanz über fünfzigjährigen, ehrenamtlichen Engagements eines Mannes, der in Waltrop gut und gerne „Mr. Feuerwehr“ genannt werden kann - Bernhard Heckmann. Anlässlich seiner beeindruckenden Leistungen fand am 6. April 2014 seine Auszeichnung zum „Bürger des Jahres 2013“ statt. Fast 200 Gäste waren gekommen, um zu gratulieren, zu feiern, aber auch um „Danke“ zu sagen. „Danke“ für viele gemeinsame Stunden, in denen Bernhard Heckmann mit seiner bekannten Art hunderte Menschen begeisterte (Foto: Stadt Waltrop).
Bürger des Jahres 2014 - Heinz Briefs und Josef Schlierkamp
Heinz Briefs und Josef Schlierkamp sind Waltrops Bürger des Jahres 2014. Sie wurden für ihr soziales Engagement ausgezeichnet und dafür, dass sie Freunden der Kultur eine Möglichkeit des Austausches und gemeinsam erlebte Kulturereignisse ermöglichen. Briefs und Schlierkamp haben mit der Initiative „Kirche und Kultur“ ein Netzwerk für Theater-, Museums-, Konzert- oder Opernbesuche geschaffen, in dem sich Menschen bei gemeinsamen Ausflügen in die regionale Kulturlandschaft begegnen, die sie allein - ohne die Gleichgesinnten in der jeweiligen Reisegruppe an ihrer Seite - oftmals nicht unternommen hätten. „Dieses Angebot kann besonders Menschen ansprechen, die kulturell interessiert sind und dabei Andere suchen, mit denen sie ihr Interesse teilen und sich austauschen können“, umschreibt Josef Schlierkamp das Angebot. Seit über zehn Jahren bringen Briefs und Schlierkamp Menschen zusammen: Die Beiden haben immer wieder feststellen können, dass Menschen durch die gemeinsamen Besuche kultureller Veranstaltungen freundschaftliche Kontakte untereinander aufgebaut haben (Foto: Stadt Waltrop).
Bürger des Jahres 2015 - Maria Gaida-Greger und Heiner Fehlker
Maria Gaida-Greger und Heiner Fehlker wurden von der Stadt Waltrop am Ehrenamtstag 2016 zu Bürgern des Jahres 2015 ernannt. Die Laudatio hielt Pastoralreferentin Hedwig Leser. Das Leitmotiv ihrer Rede passte zum bürgerschaftlichen Engagement der Geehrten: „Gemeinsam sind wir stark“. Geehrt wurden Maria Gaida-Greger und Heiner Fehlker für ihr unermüdliches und umfangreiches soziales Engagement als Helfer, Organisatoren und Lehrer im Rahmen der Flüchtlingshilfe. Frau Gaida-Greger nahm die Urkunde stellvertretend für alle Ehrenamtler in der Flüchtlingshilfe entgegen, Heiner Fehlker stellvertretend für alle, die sich in Waltrops Sozialkaufhaus „Der Laden“ engagieren. Maria Gaida-Greger unterstützte bereits während ihres Berufslebens die ehrenamtliche Arbeit des „Ladens“. Mit Beginn ihrer Altersteilzeit im Jahr 2013 vertiefte sie ihr ehrenamtliches Engagement, wurde zur Deutsch-Lehrerin für Geflüchtete - zuerst in den Räumen des Gemeindezentrums St. Marien, später dann in der Volkshochschule. Während des Sprachunterrichts hört Gaida-Greger auch von den alltäglichen Sorgen und Nöten der Flüchtlinge, von denen viele im „Laden“ gelöst werden können. Dort - in Waltrops Sozial-Kaufhaus - leistet Heiner Fehlker mit seinem Team seit über zehn Jahren großartige und wichtige Arbeit. Mittlerweile gibt es Sprachkurse in sieben Lerngruppen, Begleitung bei Behördengängen, zum Amtsarzt und anderen Ärzten. Es entstanden eine Kleider- und eine Möbelkammer. Ein Netzwerk aus 130 bis 150 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern um Gaida-Greger und Fehlker macht das möglich (Foto: Stadt Waltrop).
Bürger des Jahres 2016 - Erwin Kruszinski
Erwin Kruszinski wurde von Waltrops Bürgermeistern Nicole Moenikes am Ehrenamtstag 2017 zum Bürger des Jahres 2016 ernannt. Die Laudatio hielt Stadtrat Dr. Heinz-Josef Mußhoff. Das Leitmotiv seiner Rede passte zum bürgerschaftlichen Engagement des Geehrten: Er fand in der Geschichte vom heiligen Martin eine Analogie zum Wirken des Ur-Waltropers, lobte Kruszinski für die Solidarität mit seinen Mitmenschen und für seine Bescheidenheit. Geehrt wurde Erwin Kruszinski für umfangreiches und unermüdliches ehrenamtliches und soziales Engagement. In früheren Tagen engagierte sich der gelernte Maurer nebenberuflich in seiner Gemeinde, seit seiner Pensionierung im Jahr 2006 hat er sein ehrenamtliches Schaffen noch vermehrt. Erwin Kruszinski war und ist in der Gewerkschaftsarbeit ebenso engagiert, wie im Senioren- und Behindertenbeirat, in der ehrenamtlich geführten Bücherei, in der Reisegruppe des Sozialverbands SovD und im örtlichen Wassersport. Auch ehrenamtlicher Richter am Verwaltungsgericht war er (Foto: Markus Wessling, Waltroper Zeitung).
Bürger des Jahres 2017 - Ludger Grothus (BSV Waltrop 1550 e.V.)
Am 10. Oktober 2018 nahm der Vorsitzende des Bürgerschützenvereins Waltrop 1550 e.V., Ludger Grothus, die Auszeichnung als Bürger des Jahres 2017 entgegen. Die Ehrung galt nicht nur Grothus, der vielen Waltropern auch als Mitglied des famosen Männerballetts „Bis Five“ bekannt ist, sondern dem fast 470 Jahre alten Bürgerschützenverein. Zum Ersten Mal ging diese ehrenvolle Auszeichnung damit nicht an einen oder mehrere einzelne Bürger, die besonderes für ihre Stadt geleistet haben, sondern an einen ganzen Verein - den BSV Waltrop. Grund für die Ehrung waren die vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten, denen der Verein seit vielen Jahren nachgeht. Zuletzt blieb den meisten Bürgern hier wohl die Erneuerung der Ehrengräber auf dem Friedhof im Gedächtnis, doch auch die regelmäßigen Spenden an die Waltroper Jugend durch die Ticketerlöse des Oktoberfestes oder Spenden des amtierenden Königspaares an wohltätige Organisationen sollten nicht unerwähnt bleiben. Als Laudatoren traten Bernhard Heckmann und Bernadette Sümpelmann auf die Bühne. Ludger Grothus warb in seiner Dankesrede für ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement (Foto: Stadt Waltrop).
Bürger des Jahres 2018 - Detlef Pourie
Im Rahmen der Eröffnung des 44. Waltroper Parkfestes hat Bürgermeisterin Nicole Moenikes Detlef Pourie geehrt, der vom Stadtrat einstimmig zum Bürger des Jahres 2018 gewählt worden war. Die Laudatio hielt sein Freund und Weggefährte Jörg Buxel. Detlef Pourie engagiert sich vielfältig in Waltrop - unter anderem, indem er Kleidung und kleine Geschenke für Obdachlose in der Vorweihnachtszeit sammelt. Er organisierte den „Brückentag“ an der „Schwarzen Kuhle“, um auf die Folgen der Sperrung der Hebewerkbrücke aufmerksam zu machen. Außerdem moderiert er mit feinem Gespür die größte Waltroper Gruppe in den Social Medias: „Du bist Waltroper, wenn...“. Die Bürgermeisterin bedankte sich für das große Engagement in der Gemeinde und für das gute Gespür, mit dem der Ehrengast vielen Waltroperinnen und Waltropern eine Plattform bietet. Nach der Ehrung von Detlef Pourie, vielen besser bekannt als „Didi Depou“, bildete sich eine Schlange von Leuten, die ihm gratulieren wollten. (Foto: Stadt Waltrop)
Bürger des Jahres 2020 - Aloys Niehues
Am 2. Dezember 2021 hat Bürgermeister Marcel Mittelbach Aloys Niehus im Rahmen einer Ratssitzung in der Stadthalle für sein Lebenswerk geehrt. Niehues hat sich für die Aufbereitung geschichtlicher Hintergründe in Waltrop engagiert und war insbesondere beim Heimatmuseum aktiv.
Die Laudatio hielt der weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Künstler Paul Reding, der aus dem bewegten Leben und vom besonderen Wirken Niehues in der Hebewerksstadt zu berichten wusste. „Im Heimatverein“ sei er „besonders verwurzelt“ und „seine Publikationen sollte jede und jeder mit Interesse an unserer Stadtgeschichte einmal lesen“.
Bürgermeister Mittelbach sagte über Aloys Niehues: „Herr Niehus ist vielen als eine Art ‚wandelndes Geschichtsbuch‘ bekannt, so sehr ist er mit Waltrops Geschichte vertraut - der Geschichte der Stadt, in der er seit mehr als 90 Jahren lebt. Ich bin stolz darauf, dass ich diese Auszeichnung heute einem so besonderen Menschen überreichen durfte!“ (Foto: Stadt Waltrop)
Bürgerin des Jahres 2021: Marianne Masberg
Marianne Masberg ist „Bürgerin des Jahres 2021“. Während einer feierlichen Veranstaltung anlässlich des Tages des Ehrenamtes wurde sie am 9. Dezember 2022 in der Stadthalle ausgezeichnet. Bekannt ist Marianne Masberg, die in Herne geboren wurde, in Waltrop vor allem für ihr vielfältiges Engagement für die Arbeiterwohlfahrt (AWO), wo sie seit 1980 Mitglied ist. Noch zu Zeiten von Käthe Engelhaupt wurde sie Schriftführerin, Vorsitzende des AWO-Stadtverbands Waltrop wurde Marianne Masberg dann im Jahr 1996. Kein Adventsbasar ohne Marianne Masberg, kein Bingo-Nachmittag; sie organisierte unermüdlich Ausflüge, Sommerfeste, Fahrdienste, Tanztees.
Marianne Masberg hat sich aber darüber hinaus auch politisch in Waltrop engagiert – als sachkundige Einwohnerin im Ausschuss für Jugend und Soziales, später als Ratsfrau. Auch im Seniorenbeirat brachte sie sich ein, war fünf Jahre dessen stellvertretende Vorsitzende. Während der Corona-Pandemie war Marianne Masberg eine derjenigen, auf die sich vor allem ältere Menschen stützen konnten: Vielen half sie bei mitunter ganz lebenspraktischen Dingen – immer mit dem Ziel, die ältere Generation, vor allem jene, die nicht mehr mobil sind, durch aktive Unterstützung im Blick zu behalten.
Doch die „Bürgerin des Jahres 2021“ traf man zuletzt auch häufig am Kiepenkerl-Brunnen, als dort nach dem Ausbruch des russischen Angriffskrieges in der Ukraine im Februar 2022 regelmäßig Menschen zusammenkamen und für den Frieden und gegen den Krieg zu demonstrieren: Da war auch Marianne Masberg unter ihnen und sammelte mit der Spendenbüchse Geld, um die Bevölkerung in der vom Krieg gebeutelten Ukraine finanziell zu unterstützen. Foto: Stadt Waltrop.
Bürgerin des Jahres 2022: Olga Rittgerott
Olga Rittgerott ist Bürgerin des Jahres 2022. Für ihr Engagement ist die Waltroperin am 8. Dezember 2023 während des Festes für Demokratie und Menschenrechte anlässlich des 75. Jahrestages der Ratifizierung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte in der Mensa der Gesamtschule Waltrop ausgezeichnet worden.
Die Wahl der Jury fiel auf Olga Rittgerott wegen ihres aufopferungsvollen und selbstlosen Handelns für die Menschen, die vom russischen Angriffskrieg in der Ukraine betroffen sind.
Olga Rittgerott wurde in Moskau geboren, wuchs auf der Krim auf, studierte, wurde Filialleiterin einer Bank in Kiew. Olga Rittgerott floh im Jahr 2014 aus ihrer ukrainischen Heimat, nachdem die Krim besetzt worden war, und kam so nach Deutschland. Hier kümmerte sie sich – mit weiteren Mitstreiter:innen - um Geflüchtete: Hilft bei der Wohnungssuche, beim Einrichten, unterstützt ihre Mitmenschen dabei, sich in Waltrop zurechtzufinden, ist bei Ämtergängen dabei oder bei Arztbesuchen.
Auch für Lieferungen in ihre ukrainische Heimat hat Olga Rittgerott Hilfsgüter besorgt. Beim „Schweigen für den Frieden“ am Kiepenkerl-Brunnen in Waltrops Fußgängerzone in den Monaten nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges und an Info- und Solidaritätsständen für die Ukraine war sie stets präsent.
Auch der Verein „Helping Hands SCM e.V.“ (https://helping-hands-scm.de/) kann auf die Hilfe von Olga Rittgerott setzen - über diesen Verein werden notwendige Güter direkt an die Orte gebracht, wo sie gebraucht werden.
Anlässlich ihrer Ehrung zur „Bürgerin des Jahres 2022“ überreichte Olga Rittgerott an Bürgermeister Marcel Mittelbach ein Kunstwerk von Liudmyla Lebidko aus Avdiivka in der Ukraine. Das Kunstwerk zeigt einen Baum mit bunten Blättern, dessen Stamm die Farben der deutschen und der ukrainischen Flagge hat und unter dem Menschen aller Hautfarben stehen. Das Bild ist mittlerweile auch als Postkarte gedruckt worden, die durch das Projekt „Demokratie leben!“ verteilt wird. So wird die Botschaft des Kunstwerks „Gemeinsam gegen Diskriminierung, Krieg, Aggression“ in die Welt hinausgetragen.
Auf dem Bild: Olga Rittgerott bei der Ehrung in der Mensa der Gesamtschule, neben ihr Bürgermeister Marcel Mittelbach (r.) sowie Laudator Karl-Peter Hirsch („Der Laden“). Foto: Thomas Bartel, Waltroper Zeitung.