„Luca“ ist eine kommerzielle Smartphone-App und eine der Software-Lösungen, die in der derzeitigen Pandemie-Situation zwecks Kontaktpersonennachverfolgung und Risikokontaktbenachrichtigung eingesetzt werden können. Der Kreis Recklinghausen teilte gestern auf vielfache Nachfrage hin mit, dass „Luca“ derzeit im Kreisgebiet nicht sinnvoll zum Einsatz kommen könne, da die Kreisverwaltung die von der App gesammelten Daten nicht abrufen könne. Eine Kontaktaufnahme mit dem Entwickler des Programms blieb „ohne Erfolg“ (Stand: Freitag, 08.05.2021, 12.00 Uhr).
Der Kreis Recklinghausen weist via Pressemitteilung darauf hin, „dass die App „Luca“ nach wie vor nicht zur digitalen Kontaktnachverfolgung an die Schnittstelle des Kreises angebunden ist. Zum Angebot der Kreisverwaltung vom März zu einer Kooperationsvereinbarung liegt von dem Berliner Unternehmen immer noch keine Aussage vor.
Bereits angebunden ist hingegen die Chekko-App eines Anbieters aus Herten. Diese steht kostenlos in den App-Stores zum Download zur Verfügung und wird bereits von einer ganzen Reihe von Betrieben im Kreisgebiet genutzt.
Nachdem im Kreis Recklinghausen seit Freitag letzter Woche unter anderem Geschäfte und Außengastronomien wieder öffnen durften, gab es immer wieder Anfragen nach einer Nutzung der App. Damit die Luca-App sinnvoll zum Einsatz kommen kann, muss sie an die Schnittstelle zur Kontaktnachverfolgungs-Datenbank des Gesundheitsamts angebunden werden. Eine entsprechende Kontaktaufnahme des Kreises zum Unternehmen blieb bislang allerdings ohne Erfolg.
Die Chekko-App ist weiterhin die einzige App, die an den Kreis angeschlossen ist, so dass das Gesundheitsamt im Falle eines positiv getesteten Gastes die Kontaktdaten der umliegenden Gäste abrufen kann. Die App bietet zudem den großen Vorteil, dass Gastronomiebetriebe unter anderem Tische anlegen können, was nicht bei allen Apps möglich ist.
Nur durch diese konkreten Angaben ist eine gezielte Auswertung für die Kontaktnachverfolgung möglich, sollte es einen positiven Fall geben. Wird das nicht gemacht, produzieren die Apps lediglich umfangreiche Listen mit den Kontaktdaten von allen Personen, die an dem Tag oder in einem bestimmten Zeitfenster anwesend waren. Diese sind für das Gesundheitsamt in der Regel nicht nutzbar, weil nicht erkennbar ist, ob es überhaupt Berührungspunkte der Menschen auf der Liste mit der infizierten Person gegeben haben kann.“
Auf dem Bild: Computer, EDV. Text im Bild: Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus, Info von der Kreisverwaltung.